Stadt Wels verbannt Binnen-I

Der Welser Bürgermeister Peter Koits hält wenig von der Verbannung des Binnen-Is.
FPÖ bringt Antrag mithilfe der ÖVP durch - Umsetzung bleibt offen.

Die Stadt Wels verbannt das Binnen-I aus dem dienstlichen Sprachgebrauch. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten am Freitag berichteten, setzte sich im Gemeinderat die FPÖ mithilfe der ÖVP gegen SPÖ und Grüne in dieser Frage durch. Die Umsetzung bleibt offen. "Ich kann niemandem vorschreiben, das Binnen-I zu verwenden oder nicht", so Stadtchef Peter Koits (SPÖ).

Der "schon ein wenig skurrile" Antrag der Freiheitlichen sei bereits am Montag im Gemeinderat angenommen worden und werde nun im zuständigen Ausschuss für Chancengleichheit behandelt, erklärte Koits. Wie er umgesetzt werden soll und was das kosten könnte, wisse er nicht. Es gebe zwar einen Leitfaden für gender-gerechtes Formulieren, aber er könne niemandem eine Weisung erteilen, sich daran zu halten. "Wir haben in der Stadt wirklich andere Probleme", findet der Bürgermeister, der selbst übrigens weiterhin gendern will - mit der Nennung beider Geschlechter.

FPÖ-VBgm. Andreas Rabl kritisierte Koits' Aussage, er könne niemandem vorschreiben, ob er das Binnen-I verwendet oder nicht: "Der Bürgermeister hat sehr wohl die Möglichkeit, als zuständiger Referent die Umsetzung des Beschlusses zu gewährleisten." Dafür müsse er nur den Leitfaden der Stadt für geschlechtergerechtes Formulieren, in dem das Binnen-I auf mehr als einer Seite behandelt werde, ändern.

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